Dieser Artikel richtet sich an alle, die ein stabiles und ausfallsicheres Netzwerk für ihre Proxmox-Umgebung aufbauen wollen. Besonders, wenn mehrere Server und Cluster im Spiel sind, stellt sich schnell die Frage: Sollte man Netzwerk-Bonding einsetzen?
In meinem technischen Artikel zeige ich das detaillierte Setup mit zwei virtuellen Switches (vmbr4 und vmbr5) und wie ich auf vier virtuellen Kind-PVEs ein aktives Failover über Bonding realisiert habe. Hier möchte ich die Kernideen kompakter darstellen und aufzeigen, worauf man achten sollte.
Was bringt Bonding überhaupt? Bonding bedeutet, dass man zwei Netzwerkkarten zu einem virtuellen Interface zusammenfasst. Der häufigste Modus dafür ist „active-backup“: Eine Karte sendet, die andere ist in Wartestellung. Fällt die aktive Verbindung aus, schaltet das System automatisch um.
Virtuell ist nicht automatisch sicher In einer komplett virtuellen Umgebung – also ohne echte Netzwerkkarten oder Hardware-Switches – wiegt man sich schnell in falscher Sicherheit. Doch gerade weil alles Software ist, können Konfigurationsfehler oder Bugs dazu führen, dass der Failover nicht wie gewünscht funktioniert. Wenn die beiden Bridges vmbr4 und vmbr5 z. B. nicht verbunden sind, kommt der Datenverkehr nach einem Failover womöglich gar nicht an.
Ohne Layer-2-Verbindung kein Failover Ein Bond funktioniert nur dann, wenn beide Wege schlussendlich im selben Netzwerksegment landen. Sind die beiden Switches (oder virtuellen Bridges) isoliert, erkennt der Zielserver den Umschalt-Versuch nicht. Der Bond schaltet zwar um, aber der neue Pfad führt ins Leere.
Ist Bonding überhaupt nötig? In meinem Test-Setup war es vor allem ein Experiment. In einer produktiven Umgebung mit physischer Infrastruktur kann Bonding helfen, Redundanz zu schaffen. In einer rein virtuellen Umgebung wie meiner ist der Nutzen begrenzt – aber das Verständnis für das Prinzip ist wichtig, wenn man zukünftig mit echter Hardware arbeitet.
Fazit Bonding ist kein Wundermittel, sondern ein Werkzeug. Wer es richtig konfiguriert, erhöht die Ausfallsicherheit. Wer es nur einrichtet, ohne die Netzstruktur zu verstehen, wird im schlimmsten Fall durch einen vermeintlichen Failover-Vorgang vom Netz getrennt.
Wer sich für die technischen Details, die Konfigurationsbeispiele und die genaue Netzwerkstruktur interessiert, findet hier den vollständigen Artikel:
https://ralf-peter-kleinert.de/linux-server/proxmox-netzwerk-bonding.html